Die neue Version des Betriebssystems von Apple bringt wichtige und neue
Features mit sich. Unter anderem gibt Apple seinen iPhone-Besitzer*innen
erstmals die volle Kontrolle über Werbe-Tracking für bestimmte Apps. Das Update ist für alle verfügbar, die ein iPhone 6S oder neuer besitzen (Apple-Geräte die nach 2015 erschienen sind).
Was ist eigentlich „App Tracking Transparency“ und wie funktioniert es?
Über die „Transparenz“ können Apple-User jetzt auswählen, ob eine App die Aktivitäten per Tracking protokollieren darf und ob die erhobenen Daten zur gezielten Werbeansprache eingesetzt werden können. Auch gegen die Weitergabe von Informationen an Dritte, kann jetzt widersprochen werden.
Da ihr Endgerät eine Menge über Sie und Ihr Leben weiß müssen Apps, ab iOS 14.5, nun eine Erlaubnis einholen. Wenn nun eine App benutzerbezogene Daten tracken möchte, kann jetzt auf „Erlauben“ oder „Tracking ablehnen“ geklickt werden. Bei Ablehnung kann die App nicht auf ihre Werbe-ID zugreifen, welche für das Tracking oft verwendet wird. Dadurch wird auch der Zugriff zur Identifikation des Gerätes, wie zum Beispiel die E-Mail-Adresse, verweigert. Unter dem Tab Einstellungen / Datenschutz kann nun das Tracking auf dem iPhone, für Apps de- bzw. aktiviert werden.
Welche Auswirkungen hat „ATT“ auf die Werbebranche?
Obwohl eine positive Resonanz der User auf das Tracking-Verbot von Apple aufgetreten ist, wehrt sich die Werbebranche gegen die Neuerungen. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Flurry haben weltweit nur 12% der Nutzung ihrer Daten zugestimmt. In den USA sind es sogar nur 4%. Obwohl Apple das „ATT“ als großen Schritt in Richtung Datenschutz anpreist, haben acht Werbeverbände aus Deutschland direkt Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Apple würde damit seine Marktstellung missbrauchen und gegen das Kartellrecht verstoßen, da eigene Werbedienste von den Änderungen verschont blieben und Apple selbst ebenfalls massive Mengen an Nutzerdaten erhebe.
Auch Google mit Android plant Änderungen:
Neu wird ein Dashboard sein, das eine einzige Ansicht Ihrer Berechtigungseinstellungen sowie den Zugriff auf Daten, wie oft und mit welchen Apps, bietet. Außerdem sollen Berechtigungen direkt über das Dashboard widerrufen werden können.
Was in Android 12 nicht zu finden ist, ist etwas, das der „ATT“ von Apple ähnelt. Das Update hält es einen sicheren Abstand zu Werbung. Google bietet lediglich eine Option zum Deaktivieren des Anzeigen-Trackings. Des weiteren gibt es in den Einstellungen einen Button zum Deaktivieren der Personalisierung von Anzeigen. Dieser sagt den Apps, dass Werbe-IDs nicht zum Erstellen von „interessenbasierter Werbung“ zu verwenden.
iOS 14.5 wurde von Apple am 26.April.2021 veröffentlicht. Bisher haben ca. 90% aller Apple-User ihr System geupdatet. Welche weiteren Änderungen dies für die Werbebranche und Wirtschaft bringen wird, bleibt spannend.